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Globale Strukturkonzepte – Erfolgsfaktor für Produkte in einem volatilen Marktumfeld

05.07.2022 | Lesedauer:

International ausgerichtete Unternehmen sehen sich heute neuen, weitreichenden Herausforderungen gegenüber. Notwendige Produktverlagerungen und Anpassungen der Lieferketten erfordern wirksame Methoden – bereits in der Produktentwicklung.

Die Globalisierung bietet erhebliche Potenziale für Hersteller physischer Produkte. So können regionale Märkte bedient, Preisvorteile regionaler Lieferketten und Unterschiede in den Lohnkosten genutzt werden, um die Herstellungskosten zu minimieren und gleichzeitig in allen relevanten Märkten präsent zu sein. Für globale Akteure der herstellenden Industrie ergeben sich hierdurch teils feingliedrige, global verteilte Netzwerke von Design- Fertigungs- und Logistikprozessen. Diese werden heute zunehmend durch politische und pandemische Entwicklungen erheblich herausgefordert. Unterbrechungen von Lieferketten, die Schließung oder Verlagerung von Standorten, und Anpassungen der Lohnniveaus erfordern rasches und konsequentes Handeln, um in einem volatilen Marktumfeld bestehen zu können.

In unserem Kundenumfeld sehen wir heute mehr denn je die Notwendigkeit, durch Produkt- oder Produktionsverlagerung schnell auf derartige Veränderungen reagieren zu können, ohne hierdurch die Produktqualität zu beeinträchtigen.

Hierbei stellen wir jedoch fest, dass Unterschiede in den regionalen Lieferketten, die Verfügbarkeit von Komponenten und Rohmaterialien, sowie unterschiedliche Fertigungstiefen und Fertigungsinfrastrukturen solche Verlagerungen erschweren und verzögern.

Probleme standortspezifisch entwickelter Produkte

Ein weiters Problem sind unserer Erfahrung nach auch fertigungsgerecht und standortspezifisch entwickelte Produktdefinitionen, die im Fall einer Verlagerung oder Lokalisierung für die weiteren relevanten Standorte zunächst aufwändig angepasst, oder sogar neu entwickelt werden müssen. Hierdurch entsteht ein erheblicher Konstruktionsaufwand. Gleichzeitig steigt auch das Risiko, dass durch die entkoppelten Produktdefinitionen bei paralleler Fertigung an verschiedenen Standorten, die Produkte über die Zeit durch Änderungen auseinanderlaufen und schließlich technisch abweichen.

Unternehmen mit globaler Parallelfertigung oder der Notwendigkeit schneller Produktverlagerungen benötigen daher ein klares, global ausgerichtetes Strukturkonzept mit einer zentralen Entwicklungsstruktur (EBOM) und daraus abgeleiteten, lokal orientierten Fertigungsstrukturen (MBOM).

Dieser Ansatz wird durch den Einsatz von Substituten an der EBOM ermöglicht. Hierbei können standortspezifische technische Definitionen global verwaltet werden, während an der MBOM die für den einzelnen Standort jeweils relevanten Substitute ausgewählt werden.

 

Ermöglicht werden hierdurch:

  • Die gleichzeitige Abbildung mehrerer Fertigungsszenarien
  • Schnelle Reaktion auf Veränderungen in der Lieferkette und Materialengpässe
  • Globale Änderungskontrolle über die zentrale EBOM

 

Dieser global ausgerichtete Ansatz erfordert neben der technischen Befähigung der eingesetzten IT-Architektur auch die organisatorischen Voraussetzungen, um eine globale Produktdefinition durchgängig über den Lebenszyklus zu verwalten. Essenziell ist hierfür ein gut funktionierendes Änderungsmanagement.

Bei der Diskussion und Umsetzung stehen wir Ihnen gerne mit unseren Konzepten und Erfahrungen zur Seite.

 

Thomas Jäckel
PLM | Process Management

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